Frankonen-Journal No. 16
… verbum peto ….
Altherren-Kneipe – ein Novum
Wer im Semesterprogramm für den 8. Juni 2024 auf eine »Altherren-Kneipe« stieß, wird sich zu Recht gefragt haben: Haben die Aktiven keine Chargen mehr, dass sogar die Alten Herren eine Kneipe schlagen müssen? Nein, so war das nicht gedacht und schon gleich gar nicht, um den „jungen Aktiven zu zeigen, wie eine Kneipe geschlagen wird.“
Aber lest einfach selbst, was sich der Initiator dieser Altherren-Kneipe, unser Bbr. Prof. Dr. med. dent. Patrick Hormut v. Ernest, der Verfasser der altbewährten »Fuchsenfibel« [AFRANC FcC Bd. 11 Hormut: Fuchsenfiebel 4. Aflg (2022)] sich dabei gedacht hat und wie er es den zahlreichen Konkneipanten in seiner kurzen, aber nicht weniger trefflichen Rede dargelegt hat.
Hohe Kneipcorona!
Warum feiern wir heute eigentlich eine Altherrenkneipe?
Wir haben – und das kann ich aus vollem Herzen sagen – eine tolle Aktivitas. Diese Mannschaft ist fantastisch, führt unser aktives Verbindungsleben zusammen mit unseren Philisterchargen sehr gut und verdient unseren vollen Respekt.
Nein, es geht bei dieser AH-Kneipe nicht um eine Beschäftigungstherapie für senile Philister oder um Dozieren von oben herab. Es geht auch darum, Jung und Alt, Aktive, Inaktive und Philister wieder näher zusammen zu bringen.
Es geht auch darum, die leider in Teilbereichen immer noch zu spürenden Folgen der Pandemie zu nivellieren, die auch vor unserem Verbindungsleben, insbesondere bei den studentischen
Feiern nicht vorbeigezogen ist. Es nicht geht darum, zu zeigen, dass früher alles besser war. Es war aufgrund der Umstände vielleicht anders, aber in meinen Augen nicht besser.
Karl Valentin hat einmal gesagt: “Früher war sogar die Zukunft besser!“ Und das ist eine Frage des Blickwinkels.
So ist vielleicht die eine oder andere Art, wie in unserer lieben Frankonia unsere Geschichte, aber auch der Comment gelebt und erlebt wurde, durch die Pandemie und den damit reduzierten Kontakt etwas verändert worden.
Ein Beispiel, wie wir dies spielerisch überwinden können, war in meinen Augen der von unseren Aktiven perfekt gestaltete Vortragsabend über die Ukraine und Czernowitz, bei dem sowohl unsere Czernowitzer Wurzeln, aber auch von unseren Aktiven Czernowitz und die Ukraine im hier und heute sehr plastisch näher gebracht wurde.
Der Vorschlag zu dieser Altherrenkneipe ist eine Idee, die bei der Frankonen-Klausur entstanden ist. Und auch wenn wir Philister teilweise Jahrzehnte nicht mehr in der Wichs standen und chargiert haben, und uns die Routine fehlt und Fehler passieren, so macht es uns dennoch viel Spaß und vielleicht eröffnet sich dadurch für die Aktiven und Inaktiven ein etwas anderer Blickwinkel und kann uns als Verbindung bereichern. Es ist ein Versuch den Comment wie wir ihn früher in unserer lieben Frankonia gelebt haben, spielerisch zu präsentieren.
Aus dem COMMENT, dessen Co-Autor unser Bbr Dr. cer. Giselher ist, möchte ich nur einige wenige, aber sehr wichtige Sätze zitieren:
„Die Voraussetzung für das studentische Kneipen ist, dass man diese Form der Geselligkeit ernst nimmt, d.h. dass man für die Rituale Verständnis hat, sie beherrscht und sich ihrer auch bedient. Die Kneipe ist die klassische Form des studentischen feiern. … „Der Kneipteilnehmer hat die Pflicht, sich aktiv am Kneipgeschehen zu beteiligen … dass man sich in die Situation hineinfallen lässt und sie mitgestaltet … Tödlich ist es aber für eine Kneipe, wenn die Spontanität zur Disziplinlosigkeit ausartet … und letztendlich die Geselligkeit zerstört. Das hat mit Comment nichts mehr zu tun. Kneipverständnis heißt, sich den bestehenden Regeln im Sinne einer gemeinsamen Heiterkeit unterzuordnen.“
Ganz nach der Erkenntnis: „Jugend ist Trunkenheit ohne Wein. Trinkt sich das Alter wieder zur
Jugend, so ist es wundervolle Tugend“