Der Staffelbergtag feierte 60. Jubiläum

Frankonen-Journal No. 17

… Zum Heilgen Veit von Staffelstein sind wir emporgezogen …

Impressionen zum 60. Staffelbergtag am 21. Juni 2024

Wie in jedem Sommer, und das schon seit mittlerweile 60 Jahren, ziehen die CV-Verbindungen Frankens den Staffelberg hinauf und schauen wie die „Lande um den Main, zu ihren Füßen liegen.“ Nach altem Brauch sind das stimmgewaltige Gloria in der altehrwürdigen Adelgundiskapelle und die bierselige Fidulitas beim Klausenwirt des Staffelbergs die beiden Säulen dieses Tages. Und welchem Student mit Mütze und Band kommen da nicht Erinnerungen hoch, egal wie alt er ist?

Es ist eine Verpflichtung aller fränkischen CV-Verbindungen, diese Tradition weiter zu pflegen, genauso wie wir es bei jeder Kneipe mit der „Frankenhymne“ eines Joseph Victor von Scheffel tun.

Beim diesjährigen Jubeltreffen begrüßte der Vorsitzende des CV-Zirkels Obermain Cbr. Leo Driessen, Rup! die zahlreich angereisten Bundes- und Cartellbrüder bei schönstem Sommerwetter.

In seiner Rede ging er auf die lange Tradition dieses Treffens ein und vergaß auch nicht das wechselvolle Auf und Ab dieses couleurstudentischen Highlights.

Unser aller Wunsch ist es, dass dieser Tag auch weiterhin seinen festen Platz im Verbindungsleben unserer fränkischen Verbindungen behalten wird.

Rede des Vorsitzenden des CV-Zirkels Obermain Cbr. Leo Driessen, Rup!

»Liebe Cartell- und Bundesbrüder, verehrte Damen, werte Gäste,

Ich begrüße euch, respektive Sie, ganz herzlich zu unserem 60. Staffelbergtag.

60 Jahre Staffelbergtag, ein Anlass, eine kurze Rückschau zu halten.

Die Geschichte des Staffelbergtages ist eng verbunden mit der Geschichte unseres 1960 gegründeten CV-Zirkels Obermain. Die Idee eines studentischen Treffens auf dem Staffelberg entstand bereits sehr frühzeitig anlässlich eines Philisterabends des jungen CV-Zirkels im Januar 1961. Konzipiert wurde der erste Staffelbergtag als ein Treffen der oberfränkischen CV-Philisterzirkel sowie der CV-Verbindungen aus Erlangen und Bamberg. Er fand erstmals am 25.06.1961 statt. Der Tag begann mit einem Gottesdienst in Vierzehnheiligen, wo im Anschluss auch das Mittagessen eingenommen wurde. Danach pilgerte die studentische Schar zum geselligen Beisammensein auf den Staffelberg.

Beim ersten Staffelbergtag konnte unser damaliger Zirkelvorsitzender Cbr. Dr. Halfar 200 Gäste begrüßen. Diese Zahl wurde im darauffolgenden Jahr mit 300 Gästen sogar noch übertroffen, danach aber nie wieder erreicht. In den folgenden Jahren pendelte sich die Zahl der Besucher auf ca. 100 – 150 ein.

Ab dem Jahr 1964 wurde der Staffelbergtag zu einem Treffen der ostfränkischen Verbindungen erweitert. Seit dieser Zeit bringt sich auch der CV-Zirkel Bamberg beim Staffelbergtag vor allem in finanzieller Hinsicht mit ein. 1975 wurde der Staffelbergtag dann nochmals erweitert von einem Tag der ostfränkischen Verbindungen zu einem Tag aller fränkischen Verbindungen.

Zum 10jährigen Jubiläum des Staffelbertages 1971 traf man sich erstmals direkt auf dem Staffelberg. Bis dahin hatten die Staffelbergtage teils mit Gottesdiensten in Vierzehnheiligen oder auf Kloster Banz begonnen. Im Anschluss begab man sich zum gemeinsamen Mittagessen in eine der örtlichen Gastwirtschaften, um danach zum Staffelberg aufzusteigen. Das war nun nicht mehr notwendig. Der Gottesdienst konnte in der frisch renovierten Adelgundiskapelle gefeiert werden und für das leibliche Wohl sorgte der Klausenwirt. Am Aufstieg änderte sich allerdings nichts.

1977 fiel der Staffelbergtag aus, da der Obermainzirkel durch Wegzug seines Vorsitzenden und den Tod seines Schriftführers ohne Vorstand war.

1978 fanden im CV-Zirkel Obermain Neuwahlen statt. Zum neuen Vorsitzenden wurde Cbr. Dr. Walter Rein gewählt, der den Staffelbergtag, auch nachdem er den Vorsitz 2013 an mich abgegeben hatte, noch bis 2017 organisierte. Mit seiner Amtsübernahme wurde der Staffelbergtag, der bis dahin zu unterschiedlichen Daten vorwiegend im Juni stattgefunden hatte, auf den 3. Sonntag im Juli verortet. Hieran hat sich bis heute nichts geändert. Ihr könnt euch daher in eure Kalender schon mal den dritten Sonntag im Juli 2025 für den Staffelbergtag reservieren.

Fester Bestandteil des Staffelbergtages ist seit 1978 auch die Blasmusik. Mann der ersten Stunde war hier Cbr. Fritz Hertrich, der mit seinen Bläsern den Gottesdienst ebenso wie den studentischen Gesang auf der Terrasse musikalisch durchgehend bis 2018 begleitete. Aus Altersgründen war ihm das ab 2019 nicht mehr möglich. Seitdem begleitet Cbr Dr. Franjo Beume den Gottesdienst an der Orgel und für die musikalische Begleitung auf der Terrasse haben wir in der Bläsergruppe „Maintal 7“ einen adäquaten Ersatz gefunden.

Seit 1978 gibt es auch das Staffelbergtaxi, das von älteren Cartellbrüdern, die den steilen Aufstieg nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen können, gerne in Anspruch genommen wird. Taxifahrer war über lange Jahre unser Cbr. Luigi. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen diesen Dienst nicht mehr übernehmen konnte, wird er seit einigen Jahren von Cbr Wolfgang Nüßlein übernommen.

Den Aufzeichnungen unseres Chronisten konnte ich entnehmen, dass zumindest seit 1981 auch regelmäßig Chargenabordnungen von Frankonia Czernowitz, Fredericia, Franco-Raetia und Gothia Erlangen dem Staffelbergtag den studentischen Glanz verleihen. 1999 durften wir zum Staffelbergtag sogar den damaligen Vorortspräsidenten Cbr. Demel mit der Vorortstandarte begrüßen.

Auch bei den Damenverbindungen hat sich der Staffelbergtag herumgesprochen. Erste Vertreterinnen machten ihm bereits 1994 ihre Aufwartung.

Mit Beginn des neuen Jahrtausends hatten wir beim Staffelbergtag mit einem beginnenden Besucherschwund zu kämpfen, der uns Anfang der 2010er Jahre vor die Frage stellte „Quo vadis Staffelbergtag“.

Angesichts der im Vergleich zu den früheren Jahren nur noch mäßigen Besucherzahlen und der gestiegenen Kosten stellte sich die Frage, ob er künftig in der althergebrachten Form überhaupt noch stattfinden sollte. Man einigte sich darauf, die weitere Entwicklung zu beobachten und zu gegebener Zeit neu zu entscheiden.

Und dann kam Corona.

Manche sahen hierin schon den Todesstoß für den Staffelbergtag. In 2020 musste der Staffelbergtag pandemiebedingt vollständig ausfallen. Auch in den Jahren 2021 und 2022 fand der Staffelbergtag nicht statt, allerdings traf sich an dem jeweiligen Wochenende eine stattliche Zahl von Cartellbrüdern auf dem Staffelberg zu einem inofiziellen Staffelbergtag und erhielt so in abgespeckter Form während der Coronazeit die Tradition aufrecht.

Der erste Staffelbergtag nach Corona im letzten Jahr war dann wider Erwarten sehr gut besucht. Zudem konnten wir als weiteren Unterstützer des Staffelbergtages die Thuringia Coburg, die seit langem zu den treuesten Staffelbergbesuchern gehört, gewinnen.

Wenn der Staffelbergtag weiterhin den Zuspruch wie im letzten Jahr erfährt, dürfte die Frage, nach einer Fortsetzung des Staffelbergtages vom Tisch sein. Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass Corona den Staffelbergtag wiederbelebt hat und ich hoffe, dass das auch so bleibt.

Zum Schluss bleibt mir nur noch, mich bei allen Unterstützern des Staffelbergtages ganz herzlich zu bedanken: Mein besonderer Dank gilt hier unserem Chronisten, Cbr. Roland Krebs, der dieses Amt nunmehr seit 46 Jahren gewissenhaft versieht. Ohne seine Aufzeichnungen in unseren mittlerweile 5 Gästebüchern wäre mir dieser Kurzrückblick nicht möglich gewesen.

Die Kollekte des heutigen Gottesdienstes wollen wir wieder der Lichtenfelser Tafel zukommen lassen.

Die Chargierten und den Zelebranten bitte ich, sich nach dem Gottesdienst für ein Gruppenfoto auf der Wiese vor der Kapelle zu versammeln.

Damit übergebe ich nun das Wort an Cbr. Seidl und wünsche uns allen eine gute Andacht.

 


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